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Digitalisierung

Mehr als nur Hard- und Software

Die Digitalisierung zieht sich heute durch alle Bereiche des privaten und beruflichen Alltags. Deswegen wird es für Handwerksbetriebe immer wichtiger und dringender, die Chancen der digitalen Transformation nicht zu verpassen.

Dabei geht es nicht nur darum, sich für die passende Hard- und Software zu entscheiden. Auch die Mitarbeitenden müssen aktiv in die neuen Abläufe eingebunden werden. Um digitale Geschäftsprozesse erfolgreich zu implementieren, ist es wichtig, gemeinsam mit allen Beteiligten sinnvolle praxisnahe Lösungen zu erarbeiten und umzusetzen.

Im Handwerk sind digitale Prozesse ein wertvolles Werkzeug, um die Effizienz zu steigern und Arbeitsabläufe zu optimieren. Mittelfristig können etwa Zeiterfassungs-Apps die Abläufe erleichtern. Langfristig wird der der Markterfolg in vielen Bereichen nur noch dann gesichert sein, wenn das Geschäftsmodell auf die digitale Zukunft ausgerichtet ist.

Themen der Digitalisierung im Handwerk

Ob effizientere Betriebsabläufe, digitale Kundengewinnung oder Lösungen zur Fachkräftesicherung – die Digitalisierung bietet Handwerksbetrieben vielfältige Ansätze, um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein. Hier ein Überblick über zentrale Digitalisierungsthemen:

  • (Branchen-) Software und IT-Infrastruktur: Moderne Software-Lösungen und eine leistungsfähige Infrastruktur sind die Basis für effiziente Prozesse im Betrieb.
  • IT-Sicherheit und Datensicherung: Schutz vor Datenverlust und Cyberangriffen ist entscheidend für die Sicherheit sensibler Informationen.
  • Digitale Geschäftsprozesse: Von der Zeiterfassung über die Auftragsverwaltung bis zur digitalen Rechnungsstellung – digitalisierte Abläufe sorgen für Effizienz und Transparenz.
  • Website-Check und Online-Präsenz: Ein starker Online-Auftritt unterstützt Betriebe dabei, neue Kunden zu gewinnen und sichtbar am Markt zu bleiben.

Auch wenn wir derzeit leider keine direkte Beratung zur Digitalisierung anbieten können, möchten wir Sie dazu ermutigen, die verschiedenen Potenziale für Ihren Betrieb zu prüfen und zu nutzen. Für weiterführende Informationen können wir Ihnen das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk (KDH) als verlässliche Anlaufstelle empfehlen.

Kompetenzzentrum Digitales Handwerk (KDH)

Als zentraler Transferpartner unterstützt das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk (KDH), die Chancen der Digitalisierung zu nutzen. Es stellt praxisnahe Informations-, Qualifikations- und Unterstützungsangebote bereit, die in sogenannten Schaufenstern von Handwerkskammern und Bildungszentren bundesweit zugänglich gemacht werden. So können handwerkliche Betriebe relevante Pilotprojekte live erleben und wertvolle Impulse für ihre eigenen Digitalisierungsmaßnahmen gewinnen. Entwickelt und illustriert werden die Angebote aktuell in fünf Schaufenstern:

  • Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik (BFE) Oldenburg
  • Bildungszentren des Baugewerbes eV (BZB)
  • Handwerkskammern in Koblenz, Dresden und Oberfranken

Fördermöglichkeiten für Digitalisierungsprojekte

Das Wirtschaftsministerium Schleswig-Holstein und der Bund bieten verschiedene Förderprogramme. Das Ziel: Handwerksbetrieben finanziell unter die Arme zu greifen, um Digitalisierungsvorhaben zu realisieren. Wir haben die wichtigsten Programme für Sie kurz beschrieben:

Digibonus I und Digibonus II

  • Schleswig-Holstein unterstützt Unternehmen mit Sitz im Bundesland über die Programme „Digibonus I“ und „Digibonus II“ (letzteres in Planung). Beide Programme fördern kleine bis mittlere Digitalisierungsprojekte und richten sich an Unternehmen je nach Mitarbeiterzahl und Projektvolumen:

Dieses Programm unterstützt Kleinstunternehmen mit maximal fünf Mitarbeitenden. Es bietet eine einmalige Förderung von 1.000 Euro, die Mindestinvestition für ein förderfähiges Projekt muss 500 Euro betragen. Unterstützt werden Digitalisierungsmaßnahmen wie die Umstellung auf elektronische Belegausgaben bei Kassensystemen, elektronische Meldescheinsysteme, digitale Bestellaufnahmesysteme, Online-Speisekarten sowie die Erstellung einer Unternehmenswebsite oder eines Onlineshops. Die Antragstellung ist online über die Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) möglich.

Das Programm richtet sich an Unternehmen mit bis zu 20 Mitarbeitenden. Die Förderung beträgt bis zu 50 Prozent der förderfähigen Kosten, maximal jedoch 17.000 Euro pro Projekt. Förderfähig sind Projekte ab einem Investitionsvolumen von 10.000 Euro netto, die auf die Entwicklung, Einführung oder Verbesserung digitaler Produkte, Dienstleistungen und Prozesse abzielen. Hierzu zählen auch die Migration und Anpassung von IT-Systemen sowie Maßnahmen zur Erhöhung der IT-Sicherheit. IT-Grundausstattung wird nicht gefördert. Anträge werden über die Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WT.SH) online eingereicht.

Digital Jetzt (BMWi)

  • Das Bundesprogramm „Digital Jetzt“ richtet sich an Unternehmen, die gezielt in digitale Technologien und die Qualifizierung ihrer Mitarbeitenden investieren möchten. Die Förderung beträgt bis zu 50 Prozent der Investitionskosten, mit einer maximalen Fördersumme von 50.000 Euro pro Unternehmen. Bei Projekten zur Vernetzung von Wertschöpfungsketten oder -netzwerken kann die Summe auf bis zu 100.000 Euro pro Unternehmen steigen.

Es stehen zwei Module zur Verfügung:

  • Investition in digitale Technologien: Gefördert werden Investitionen in Soft- und Hardware, die eine bessere interne und externe Vernetzung unterstützen. Auch Prozessänderungen, die durch die Digitalisierung angestoßen werden, sind förderfähig.
  • Investition in die Qualifizierung der Mitarbeitenden: Unterstützt werden Weiterbildungsmaßnahmen zur digitalen Unternehmensstrategie, IT-Sicherheit und Datenschutz.

Go Digital (BMWi)

Das Förderprogramm „Go Digital“ richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Handwerksbetriebe, die Unterstützung in den Bereichen „Digitalisierte Geschäftsprozesse“, „Digitale Markterschließung“ und „IT-Sicherheit“ suchen. Die Beratungsleistungen werden mit 50 Prozent der Kosten gefördert; der maximale Beratertagesatz liegt bei 1.100 Euro. Die Beratung muss von einem beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) zertifizierten Berater durchgeführt werden. Eine passende Beraterin oder ein Berater in Ihrer Region kann über die interaktive Beraterlandkarte des BMWi gefunden werden.

Überbrückungshilfe III

Im Rahmen der Überbrückungshilfe III sind auch Digitalisierungsinvestitionen förderfähig. Betriebe können hierbei einmalig bis zu 20.000 Euro für Digitalisierungskosten beantragen, etwa für die Einrichtung eines Onlineshops oder die Nutzung von Online-Plattformen zur Umsatzsteigerung.